Repräsentationssysteme · VAKOG
NLP Grundlagen
Wir erleben die Welt mit unseren fünf Sinnen. Die Repräsentationssysteme (Rep-Systeme) verarbeiten die Informationen unserer Sinne. Gleichzeitig stellen sie die Verbindung zwischen unseren Erinnerungen und Zukunftsvorstellungen her und sind somit der Code für unsere Gefühle und der Schlüssel zu unserer Gefühlswelt. Im NLP verwenden wir für unsere Repräsentationssysteme die Abkürzung VAKOG:
V = Visuell · Sehen
A = Auditiv · Hören
K = Kinästhetisch · Fühlen
O = Olfaktorisch · Riechen
G = Gustatorisch · Schmecken
Jegliche Erinnerungen, Gedanken und Gefühle an zurückliegende, gegenwärtige oder zukünftige Erlebnisse speichern (bzw. repräsentieren) wir innerlich mittels dieser fünf Sinne und deren Submodalitäten ab. Dies passiert zum größten Teil unbewusst. Das bedeutet, dass wir alles in Bildern (oder Filmen), Geräuschen, Empfindungen, Gerüchen und Geschmäckern innerlich repräsentieren.
Beispiel: Schließen Sie doch einmal kurz Ihre Augen und erinnern Sie sich an eine glückliche Situation in der nahen Vergangenheit. Welche Bilder entstehen vor Ihrem inneren Auge (visuell)? Was können Sie hören (auditiv)? Hat vielleicht die Sonne Ihre Haut erwärmt (kinästhetisch)? Haben Sie wieder den Duft des leckeren Kuchens in der Nase (olfaktorisch)? Und vielleicht spielte auch ein besonderer Geschmack in genau dieser Situation eine Rolle (gustatorisch)?
Wenn wir nun davon ausgehen, dass alles in uns mittels unserer Repräsentationssysteme abgespeichert ist, dann ist dies im NLP der Schlüssel für Veränderungsarbeit. Denn eine interne Repräsentation von Dingen, Erlebnissen und Situationen sowie die Bedeutung, die wir dieser geben, erzeugt unser entsprechendes Gefühl dazu. Wenn Ihnen also etwas Angst einjagt, oder Sie sich in bestimmten Situationen unwohl fühlen, liegt dies mit Sicherheit auch daran, dass Ihre innere, unbewusste VAKOG-Vorstellung in Ihrem Erleben dazu beiträgt.
Repräsentationssysteme lassen sich von außen sehr gut anhand von bestimmten Ausdrucksweisen der jeweiligen Person erkennen. Wenn Sie zum Beispiel jemanden fragen, wie der Stand zu einem bestimmten Vorhaben ist, und dieser antwortet Ihnen: „Es sieht gut aus!“, dann können Sie anhand des Wortes „sieht“ bereits deuten, dass diese Person innerlich wahrscheinlich mindestens eine bildhafte Vorstellung dazu hat.
Wenn wir lernen, darauf zu achten, ist es uns viel schneller möglich, die Sprache des anderen zu übernehmen, womit wir für schnelles und intensiveres Verstehen und Neulernen sorgen können. Unterhalten Sie sich mit jemandem, der gerade in einem anderen Kanal „unterwegs ist“, kann dies sehr leicht zu Missverständnissen und Konflikten führen. Daher entsteht durch die Arbeit mit den Repräsentationssystemen ein enorm starkes Veränderungspotenzial.
Es besteht oft die Meinung unter NLP-lern, dass Menschen einen bevorzugten Sinneskanal benutzen, um Erlebnisse abzuspeichern. Dieser wird dann der dominante Kanal genannt. Dann gäbe es zum Beispiel den „visuellen Typen“ oder den „auditiven Typen„. Meiner Meinung nach ist dies stark abhängig davon, um welche konkreten Situationen es jeweils geht. So kann es zum Beispiel sein, dass fröhliche und positive Erlebnisse viel stärker visuell repräsentiert werden und negative Erlebnisse eher auditiv. Außerdem spielt in den meisten Fällen eine Kombination der Sinneskanäle eine Rolle.
Tipp: Mit der Betrachtungsweise der Kategorisierung laufen wir bei der Arbeit mit Menschen Gefahr, nicht mehr genau darauf zu achten, welche Sinne und Submodalitäten nun wirklich eine Rolle spielen, sobald wie einen Menschen einmal in eine Kategorie „einsortiert“ haben. Daher empfehle ich, jedes Mal neu offen zu sein, für das, was Ihnen Ihr Gegenüber repräsentiert. Bauen Sie Rapport auf.